LEPORELLO „HIER WOHNEN WIR!“

Thema des zweiten fortlaufenden Workshops in der Museumsdruckerei war das eigene (Kreuzberger) Mietshaus: Entstanden sind drei großformatige Häuserzeilen-Leporellos und eine Filmkulisse aus an den echten Mietshäusern der Kinder angelehnten Häusermodellen und einer fantastischen Fauna, die in diesem Straßenzug den „Kreuzberger Umzug“ feiert.

Die Leporellos „Hier wohnen wir!“ sind 42 cm hoch und 3 m lang und wurden im Linolschnitt nach dem Prinzip der „Verlorenen Form“ erarbeitet.

Alle Kinder dieser Gruppe wohnen gern in ihrem Haus. Erika beschreibt es so: „Ich mag mein Haus, weil es ein Ort ist, wo ich wohnen kann, und wo ich mit meiner Familie zusammen bin.“ Züleyha schreibt: “ Ich wohne gerne hier, weil es gut ist, und ich hier schon immer wohne. “ Trotzdem würde sie „das Haus gerne nach Trabzon verpflanzen, das ist eine Stadt in der Türkei, da sind wir oft im Sommer.“ Rita weiß: „In unserem Haus wohnen so ungefähr 30 Menschen, sechs Kinder und eines, das bald geboren wird, und drei Hunde.“ Manche Nachbarn nerven sie: „Die streiten sich viel, zum Beispiel auf dem Balkon. Einmal haben sie eine Vase runter geschmissen, die ist zerbrochen.“ Züleyha mag ihre Nachbarn:“Alle sind nett, aber wir sind nicht befreundet. Wir sagen Guten Tag und Wie geht es. “ Dilans Lieblingsnachbarin ist Frau Gross: „Die ist mittelalt, so 31 vielleicht, supernett und sehr hilfsbereit. Sie hilft mir zum Beispiel bei den Hausaufgaben, ungefähr zweimal in der Woche, ohne Geld, einfach, weil sie nett ist.“ Uriel kann von seinem Fenster die U-Bahn und das Hühnerhaus sehen. Aber bald muss seine Familie ausziehen. Und er weiß: „Es ist schwer, eine Wohnung zu finden.“

Jedes Kind hat außerdem ein dreidimensionales Modell seines Hauses gebaut und alle gemeinsam den entstandenen Straßenzug bevölkert: Eine fanstastische, traumartige Stadtlandschaft bildet die Kulisse für den „Kreuzberger Umzug“.

Mitgearbeitet an „Hier wohnen wir!“ haben: Dilan, Ella, Erika, Jill, Kasimir, Nekane, Pauline, Rita, Thove, Uriel und Züleyha.